Bevor also bei Schlafproblemen zu nebenwirkungsreichen Schlafmitteln gegriffen wird, könnte es sich lohnen, den Vitaminstatus überprüfen zu lassen. Denn bestehende Vitaminmängel können natürlich nicht nur Schlafstörungen verursachen, sondern noch viele weitere Gesundheitsbeschwerden mehr.
Es zeigte sich, dass der Vitamin-B12-Spiegel enorm abgesunken war und auch der Vitamin-D-Spiegel mit 32 ng/ml grenzwertig war. Um den Vitamin-B12-Mangel zu beheben, ordnete die Ärztin 8 Vitamin-B12-Injektionen zu je 1000 µg Vitamin B12 an. Die Injektionen enthielten ausserdem Vitamin B6 und Folsäure und wurden ein- bis zweimal wöchentlich verabreicht.
Der Vitamin-D-Mangel wurde in der ersten Woche mit einer Hochdosistherapie von dreimal je 25.000 IE und anschliessend mit einer täglichen Dosis von 3.180 IE behoben (60 IE pro Kilogramm Körpergewicht).
Schon nach den ersten B12-Injektionen nahm die innere Unruhe merklich ab und die Schlafstörungen waren wie von Zauberhand verschwunden. Handelt es sich hier um einen Einzelfall? Oder können Vitaminmängel tatsächlich den Schlaf rauben
Vitamin B12: Das Vitamin für gereizte NervenVitamin B12 ist besonders wichtig für die Blutbildung und das Nervensystem. Ein Vitamin-B12-Mangel wird daher einerseits mit Blutbildungsstörungen (einer speziellen Form der Anämie) und andererseits mit psychischen Symptomen wie Psychosen, Depressionen, demenzähnlichem Verhalten und Stimmungsschwankungen in Verbindung gebracht – wie verschiedene Fallberichte und Studien zeigen. Behebt man den Mangel, bilden sich meist auch die Nervenprobleme wieder zurück.
Auch Schlafstörungen oder die sie auslösende innere Unruhe können auf Störungen im Nervensystem und somit möglicherweise auf einen entsprechenden Vitalstoffmangel hinweisen.
Vitamin B12 bessert Schlaf-Wach-RhythmusStudien zum Zusammenhang eines Vitamin-B12-Mangels und Schlafstörungen gibt es nur wenige. In den 1990er Jahren wurden zwei Arbeiten (1990, 1991) dazu veröffentlicht, in denen es vorwiegend um einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus ging, der bei manchen Patienten durch die Gabe von Vitamin B12 (3000 µg pro Tag) behoben werden konnte – auch dann, wenn sie gar keinen nachweislichen B12-Mangel hatten.
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